Innovation in Deutschland: wir können es langsam nicht mehr hören!
Es ist eine bekannte Leier: Deutschland verliert an Innovationskraft, fällt in internationalen Rankings zurück, verschleppt Reformen und verheddert sich in Bürokratie. Wir lesen es seit Jahren in Studien, Leitartikeln und Reden. Wir hören es von Politikern, Wissenschaftlern, Unternehmern. Und doch bleibt alles beim Alten.
Das Muster ist immer gleich: Erst werden Probleme beschrieben, dann folgen wohlklingende Schlagworte – von „Reformherbst“ bis „Turbo“. Am Ende bleibt nichts als Rhetorik. Der letzte wirklich erfolgreiche Modernisierungsschub, die Agenda 2010, liegt mehr als zwei Jahrzehnte zurück. Seitdem: Stillstand.
Dabei sind die Befunde längst bekannt:
- Bürokratieabbau wird seit Jahrzehnten versprochen – die Aktenordner sind aber noch da und die Bürokraten herrschen.
- Digitale Infrastruktur soll Deutschland voranbringen – aber selbst der Digitalminister klagt über Funklöcher in der Kantine.
- Bildung gilt als Schlüsselressource – und dennoch schneiden unsere Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich immer schlechter ab.
- Energiepolitik wechselt zwischen Überförderung, Zerstörung und neuen Versprechen – ohne langfristige Klarheit.
Alles schon gehört, alles schon niedergeschrieben. Aber die deutsche Kultur der „Sicherung“, des Bedenkentragens und der Vollkaskomentalität verhindert das, was dringend nötig wäre: mutiges Handeln.
Innovation lebt nicht von Phrasen, sondern von Entscheidungen. Von klaren Prioritäten und dem Mut, Dinge auch gegen Widerstände durchzusetzen. Länder wie China handeln – und ziehen im globalen Wettbewerb davon. Deutschland redet – und baut in acht Jahren eine einzige Windkraftanlage.
Es gilt ein einfaches Prinzip: Action before Phrasing. Deutschland braucht nicht mehr Sonntagsreden und Strategiepapiere, sondern klare Entscheidungen und schnelle Umsetzung.
Das Fazit ist ernüchternd: Wir wissen längst, was zu tun wäre – wir tun es nur nicht. Der Innovationsstau in Deutschland ist weniger eine Frage der Ideen als eine Frage der Haltung. Solange Politiker lieber Phrasen klopfen, statt Taten folgen zu lassen, wird der Abstieg weitergehen. Herr Merz: handeln Sie endlich!
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