Mit dem Verkauf eines vielversprechenden KI-Start-ups aus Düsseldorf an den amerikanischen Anbieter Nice für knapp eine Milliarde Dollar wird einmal mehr deutlich: In Europa entstehen Innovationen von Weltrang – und sie sind international gefragt.

Das ist zunächst ein Grund zur Anerkennung: Die europäische KI-Szene zeigt, dass sie technologisch mithalten kann. Talente, Ideen und Forschung „made in Europe“ stehen global hoch im Kurs.

Doch gleichzeitig stellt sich die Frage: Warum gelingt es uns nicht, solche Unternehmen dauerhaft im europäischen Innovationsraum zu halten? Wieder ist es ein amerikanisches Unternehmen, das frühzeitig zugreift – während in Europa oftmals das nötige Kapital, strategische Geduld oder die politische Flankierung fehlen, um Tech-Erfolgsgeschichten hier weiter wachsen zu lassen.

Gerade im Bereich der künstlichen Intelligenz, der künftig entscheidend für Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Souveränität sein wird, sollte das ein Weckruf sein. Technologieförderung darf nicht beim Forschungsstand aufhören – sie muss auch Skalierung und strategisches Halten fördern.

Fazit:
Europas Stärke liegt im Können, nicht im Kapital. Wenn wir digitale Souveränität ernst meinen, braucht es neben Förderung auch gezielte Investitionen, Plattformstrategien und ein Umfeld, das Talente nicht nur hervorbringt, sondern auch dauerhaft bindet.